Alte Synagoge Essen

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Die Alte Synagoge Essen – Geschichte erleben im Herzen des Ruhrgebiets

Die Alte Synagoge in Essen ist ein ganz besonderer Ort. Mitten in der Innenstadt gelegen, ist sie nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch ein lebendiges Zentrum der Erinnerungskultur. Heute wird sie nicht mehr als Gotteshaus genutzt, sondern als Begegnungsstätte, Museum und Bildungsort. Wer sich für jüdisches Leben in Deutschland interessiert, sollte hier unbedingt vorbeischauen.

Kurze Geschichte – vom Gotteshaus zum Museum

Die Alte Synagoge wurde zwischen 1911 und 1913 erbaut. Damals war sie eine der größten und modernsten Synagogen Europas – mit Platz für über 1.000 Gläubige. Architekt war Edmund Körner, der ein klares, imposantes Gebäude mit einer 37 Meter hohen Kuppel entwarf.

In der Reichspogromnacht 1938 wurde das Innere schwer beschädigt. Die Synagoge brannte aus, blieb aber als Hülle erhalten. Jahrzehntelang diente sie danach als Lager und Archiv. Erst in den 1980er Jahren erkannte man den historischen Wert – die Stadt Essen sanierte das Gebäude und eröffnete es als Erinnerungs- und Lernort.

Ein modernes Museum – kostenloser Eintritt

Heute befindet sich in der Alten Synagoge eine moderne Ausstellung zum jüdischen Leben in Deutschland. Der Eintritt ist frei – auch der Audio-Guide (deutsch/englisch) kostet nichts und ist sehr empfehlenswert. Die Ausstellung erzählt nicht nur die Geschichte der Juden in Deutschland, sondern stellt auch aktuelle Perspektiven und Fragen vor.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem jüdischen Leben in Essen und dem Ruhrgebiet. Persönliche Schicksale machen das Thema sehr greifbar – etwa durch Biografien von Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Besonders berührend: Fotos, Briefe und kurze Lebensgeschichten, die im Gedächtnis bleiben.

Veranstaltungen, Führungen und Begegnung

Die Alte Synagoge ist nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort für Diskussion und Austausch. Es gibt regelmäßig Vorträge, Konzerte, Lesungen und Bildungsangebote für Schulklassen. Öffentliche Führungen für Einzelbesucher finden an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat statt (Unkostenbeitrag: 3 Euro, Stand 2025). Gruppenführungen können individuell gebucht werden.

Praktische Infos zur Alten Synagoge Essen

  • Adresse: Steeler Straße 29, 45127 Essen

  • Eintritt: Frei (auch für Audio-Guide)

  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00–18:00 Uhr, Montag geschlossen

  • Führungen: 1. & 3. Sonntag im Monat um 15 Uhr, Gruppen auf Anfrage

  • Anfahrt: Vom Essener Hauptbahnhof in 5 Minuten zu Fuß erreichbar

Lohnt sich ein Besuch?

Ganz klar: Ja. Die Alte Synagoge Essen ist ein besonderer Ort. Sie steht für die jüdische Geschichte der Stadt, für Erinnerung und Verständigung. Der Besuch ist bewegend, lehrreich und beeindruckend – und durch den kostenlosen Eintritt auch ideal für Familien, Schulklassen oder spontane Kulturinteressierte.

Tipp: Wer noch mehr entdecken will, kann einen Spaziergang durch die Innenstadt von Essen anhängen – der Essener Dom, das Museum Folkwang oder das Aalto-Theater sind nicht weit entfernt.

Die Alte Synagoge auf dem Stadtplan Essen

Sie ist direkt im Zentrum von Essen.

In der Nähe

– das Variete-Theater GOP im Zentrum von Essen

– die Einkaufsstadt Essen (Zentrum und Fußgängerzone)

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