Was ist das Ruhrgebiet ?
Die genaue Abgrenzung des Ruhrgebiets ist etwas umstritten. In den meisten Literaturquellen gehören die kreisfreien Städte und Landkreise zum Ruhrgebiet, die dem Regionalverband Ruhr angehören. Wir haben diese Definition übernommen.
Andere Bezeichnungen für das Ruhrgebiet sind übrigens Revier, Ruhrpott und Pott. Der Begriff Kohlenpott war früher häufig, heute ist er selten.
Die 11 kreisfreien Städte im Ruhrgebiet sind nach dem Alphabet: Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim und Oberhausen.
Die 4 Landkreise, die zum Regionalverband Ruhr, also zum Revier, gehören sind: Ennepe-Ruhr-Kreis (Süden), Landkreis Wesel (Nord-Westen), Landkreisre Recklinghausen (Norden), Landkreis Unna (Nord-Osten).
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Wie viele Menschen leben im Ruhrgebiet?
Das Ruhrgebiet gehört zu den größten und am dichtesten besiedelten Regionen in ganz Europa. Rund 5,1 Millionen Menschen leben hier – Stand: 2025. Das entspricht etwa 6 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Und obwohl das Revier keine „klassische Stadt“ ist, sondern aus vielen einzelnen Städten besteht, könnte man es sich als eine riesige Metropole vorstellen.
Wenn das Ruhrgebiet eine einzige Stadt wäre, wäre es mit großem Abstand die größte Stadt Deutschlands – noch deutlich vor Berlin, das mit rund 3,5 Millionen Einwohnern die offizielle Nummer eins ist. Man kann also sagen: Das Revier ist in Sachen Bevölkerungszahl rund 50 % größer als Berlin – eine beeindruckende Zahl!
Das Ruhrgebiet im europäischen Vergleich
Auch im Vergleich mit den großen europäischen Metropolen braucht sich das Ruhrgebiet nicht zu verstecken. Innerhalb der Europäischen Union gibt es nur sehr wenige Ballungsräume, die noch mehr Einwohner zählen – darunter vor allem:
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die Region Paris (Île-de-France)
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und London (zumindest vor dem Brexit noch Teil der EU-Statistik).
Gemessen an der Einwohnerzahl liegt das Ruhrgebiet damit auf Platz 3 der größten Metropolregionen der EU (Stand 2019). Was viele nicht wissen: In Sachen Fläche und Bevölkerungsdichte übertrifft das Ruhrgebiet sogar so manchen internationalen Großraum – obwohl es aus vielen mittleren und großen Städten besteht, die nahtlos ineinander übergehen.
Städte im Revier – gemeinsam eine Riesenstadt
Zum Ruhrgebiet zählen Städte wie Essen, Dortmund, Duisburg, Bochum, Gelsenkirchen, Oberhausen, Herne, Mülheim an der Ruhr und viele weitere. Alle diese Städte liegen eng beieinander und sind durch ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz, Autobahnen und Bahnlinien miteinander verbunden. Es gibt sogar Bereiche, in denen man von einer Stadt in die nächste spazieren kann, ohne es überhaupt zu merken.
Fläche Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet erstreckt sich über eine Fläche von etwa 4.435 Quadratkilometern. Das klingt erstmal abstrakt – aber zum Vergleich: Das sind fast 13 Prozent der gesamten Fläche von Nordrhein-Westfalen. Anders gesagt: Mehr als jeder achte Quadratkilometer von NRW gehört zum Revier.
Damit ist das Ruhrgebiet nicht nur eine der bevölkerungsreichsten, sondern auch eine der flächengrößten Metropolregionen Deutschlands. Es zieht sich wie ein dicht besiedelter Streifen quer durch das westliche NRW – von Duisburg im Westen bis nach Hamm im Osten, und von Bottrop/Gelsenkirchen im Norden bis Hagen und Mülheim im Süden.
Die Fläche ist so groß, dass man problemlos mehrere Großstädte darin unterbringen könnte – oder anders gesagt: Das Ruhrgebiet ist in jeder Hinsicht eine Megastadt aus vielen Städten.

Bevölkerungsdichte im Ruhrgebiet – überraschend hoch
Mit einer Fläche von rund 4.435 Quadratkilometern und etwa 5,1 Millionen Einwohnern (Stand 2019) hat das Ruhrgebiet eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von ca. 1.150 Menschen pro km². Das ist ein stolzer Wert, vor allem im Vergleich zum deutschen Durchschnitt – der liegt nämlich bei nur rund 230 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Anders gesagt: Das Ruhrgebiet ist fast fünfmal so dicht besiedelt wie Deutschland insgesamt. Und das merkt man auch – in vielen Städten geht eine Siedlung nahtlos in die nächste über. Wer mit dem Zug oder Auto durchs Revier fährt, sieht: Häuser, Industrieanlagen, Straßen, Wohngebiete – es hört kaum auf.
Doch halt! Ganz so grau, wie viele denken, ist das Ruhrgebiet heute nicht mehr.
Trotz hoher Bevölkerungsdichte: Das Ruhrgebiet ist grün!
Trotz der dichten Besiedlung gibt es im Ruhrgebiet viele grüne Rückzugsorte. Zwischen den Städten finden sich:
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große Wälder (z. B. die Haard im Norden oder der Emscherbruch),
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Naturschutzgebiete mit seltenen Tieren und Pflanzen,
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weitläufige Felder und Wiesen,
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alte Bergbauhalden, die renaturiert wurden,
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und natürlich zahlreiche Parks, Seen und Flüsse, die heute beliebte Naherholungsgebiete sind.
Besonders eindrucksvoll ist, wie sich ehemalige Industrieflächen in grüne Oasen verwandelt haben – Beispiele sind der Nordsternpark in Gelsenkirchen, der Westpark in Bochum oder der Landschaftspark Duisburg-Nord.
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Großstädte Ruhrgebiet
Großstädte sind Städte mit über 100.000 Einwohner. Im Ruhrgebiet sind dies: Dortmund, Essen, Duisburg, Bochum, Gelsenkirchen, Oberhausen, Hagen, Mülheim, Hamm, Herne, Bottrop, Recklinghausen und Moers. Nach dieser Liste beträgt die Zahl der Großstädte im Ruhrgebiet also 13. Von diesen Städten sind 11 kreisfreie Großstädte, 2 gehören einem Landkreis an (Recklinghausen und Moers).
Größte Stadt Ruhrgebiet
Lange Zeit war Essen die größte Stadt im Ruhrgebiet, gemessen an der Einwohnerzahl. Doch seit etwa 2003 hat Dortmund die Nase vorn und ist die bevölkerungsreichste Stadt im Revier.
Im Jahr 2025 lebten in Dortmund rund 596.000 Menschen – damit liegt die Stadt nur knapp vor Essen, das etwa 3.000 bis 4.000 Einwohner weniger hat. Essen und Dortmund sind somit die beiden größten Metropolen im Ruhrgebiet und in Sachen Einwohnerzahl fast gleichauf.
Auf Platz drei folgt mit deutlichem Abstand Duisburg, danach kommen Bochum, Wuppertal und Gelsenkirchen. Diese Städte prägen zusammen mit Dortmund und Essen das Bild des Ruhrgebiets als dicht besiedelte und vielfältige Metropolregion.
Regierungsbezirke im Ruhrgebiet – eine Region, drei Verwaltungen
Das Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) ist in insgesamt fünf Regierungsbezirke unterteilt: Düsseldorf, Köln, Münster, Arnsberg und Detmold. Soweit, so gut – doch im Ruhrgebiet führt diese Einteilung regelmäßig zu Verwirrung und Frust, denn: Das Revier gehört nicht zu einem einzigen Regierungsbezirk, sondern gleich zu dreien.
Die Grenzen der Bezirke verlaufen mitten durchs Ruhrgebiet, was in der Praxis häufig bedeutet: Unterschiedliche Zuständigkeiten, unterschiedliche Ansprechpersonen und manchmal auch unterschiedliche Regelungen – je nachdem, in welcher Stadt man wohnt. Das passt nicht unbedingt zu einer Region, die in der Realität stark miteinander verwachsen ist und oft als eine „große Stadt aus vielen Städten“ wahrgenommen wird.
Diese Regierungsbezirke teilen sich das Ruhrgebiet auf:
1. Regierungsbezirk Düsseldorf
Zum Bezirk Düsseldorf gehören die westlichen Städte des Ruhrgebiets. Dazu zählen unter anderem:
2. Regierungsbezirk Münster
Im nördlichen Teil des Ruhrgebiets ist der Regierungsbezirk Münster zuständig. Hierzu gehören:
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Bottrop
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Recklinghausen und der gesamte Kreis Recklinghausen
3. Regierungsbezirk Arnsberg
Im östlichen und südöstlichen Ruhrgebiet übernimmt der Bezirk Arnsberg die Verwaltung. Hierzu zählen unter anderem:
Höchste Berg Ruhrgebiet
Der Wengeberg erhebt sich auf eine Höhe von 441 Metern über dem Meeresspiegel. Das klingt vielleicht nicht spektakulär, ist aber für das eher flache Ruhrgebiet durchaus bemerkenswert. Damit ist der Wengeberg offiziell der höchste natürliche Berg im Revier.
Obwohl „Berg“ vielleicht etwas übertrieben klingt – rein geologisch gesehen ist der Wengeberg eher ein Hügel. Trotzdem lohnt sich ein Besuch: Auf dem Gipfel gibt es eine Gaststätte mit schöner Aussicht, außerdem steht dort eine große Antennen-Anlage, die schon von Weitem sichtbar ist.
Größte See Ruhrgebiet
Wer beim Ruhrgebiet nur an Industrie und Autobahnen denkt, wird oft überrascht: Das Revier ist grüner – und wasserreicher – als man glaubt. Neben Flüssen wie der Ruhr, Emscher und Lippe gibt es auch eine Reihe großer, schöner Seen, die nicht nur für die Wasserwirtschaft wichtig sind, sondern auch beliebte Ausflugsziele.
Die zwei größten Seen im Ruhrgebiet sind der Halterner Stausee und der Baldeneysee.
1. Der Halterner Stausee – größter See im Revier
Der Halterner Stausee liegt im Norden des Ruhrgebiets in der Stadt Haltern am See – ein beliebter Ort für Tagesausflüge, Badeurlaub und Wassersport.
Mit einer Fläche von rund 3 Quadratkilometern ist der Stausee der größte See im gesamten Ruhrgebiet.
Der See wird auch als Talsperre Haltern bezeichnet, da er zur Trinkwasserversorgung des Ruhrgebiets dient. Er wird durch die Flüsse Stever und Suderwicher Bach gespeist. Neben seiner Funktion als Wasserreservoir ist der Halterner Stausee ein echtes Naherholungsgebiet – mit Sandstrand, Radwegen, Tretbootverleih, Segelclub, Spielplätzen und viel Natur drumherum.
2. Der Baldeneysee – der schönste See in Essen?
Knapp dahinter kommt der berühmte Baldeneysee im Süden von Essen.
Mit rund 2,6 Quadratkilometern ist er nur minimal kleiner als der Halterner Stausee – aber dafür mindestens genauso beliebt. Der Baldeneysee wurde in den 1930er Jahren künstlich aufgestaut und ist heute ein echtes Aushängeschild der Stadt.
Ob Segeln, Stand-up-Paddling, Wandern oder Radfahren – am Baldeneysee ist immer was los. Highlights sind die Weiße Flotte, die Ausflugsschiffe über den See schickt, und der Hügelpark mit der Villa Hügel, dem ehemaligen Wohnsitz der Krupp-Dynastie. Der Baldeneysee ist einer der besten Orte im Ruhrgebiet, um Natur, Wasser und Stadtblick gleichzeitig zu genießen.
